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Südtirols Tourismusgeschichte


Wenige km vom Hotel Sonnenhof entfernt, in der traumhaften Umgebung der Gärten von Schloss Trauttmansdorff, wo einst die Kaiserin Sissi residierte, verbirgt sich ganz Südtirol in einem einzigen Museum. Im Touriseum, dem Südtiroler Tourismusmuseum, das im Schloss Trauttmansdorff untergebracht ist, präsentiert sich dem interessierten Besucher nämlich ein wichtiger Teil der Südtiroler Kulturgeschichte. Gut 200 Jahre ist es her, dass die Berge ihren Schrecken verloren und die ersten Gäste in Südtirol nicht mehr nur Halt machten auf der Reise in den Süden, sondern im Land blieben und so ein neues Kapitel in der Entwicklung des Alpenlandes aufschlugen. Und auch wenn der echte Aufschwung des Fremdenverkehrs in Südtirol noch bis ins Jahr 1890 auf sich warten ließ, so wird doch in den Jahrzehnten zuvor der Grundstein für diese Entwicklung gelegt. Wie alles begann, welche Rolle die Naturphilosophen und die Kaiserin Sissi beim Aufschwung des Fremdenverkehrs spielten, wo die Kehrseite der Medaille liegt, warum in den 60er Jahren Stau auf der Brennerautobahn gern gesehen war und weshalb sich der Fremdenverkehr mit einem System aus ineinandergreifenden Zahnrädern vergleichen lässt, wird im Touriseum in erster Linie anhand von Bildern, Objekten und Videopräsentationen dargestellt. Von trockener Tourismusgeschichte ist das Museum weit entfernt. Das Museum im Schloss Trauttmansdorff weist weit über die Grenzen der eigenen Räumlichkeiten hinaus, schlägt einen Bogen zwischen dem im Norden gelegenen Innsbruck und dem im Süden gelegenen Verona und bezieht vom Reschenpass bis nach Toblach, vom Brenner bis nach Salurn alle Täler Südtirols mit ein. Ein Besuch des Touriseums ist somit Reise durch die Geschichte und die Neuzeit zugleich, ist Museumsbesuch und Eintauchen in die Realität, die Vielfalt Südtirols ebenso, wie ein buntes und lehrreiches Erlebnis für Groß und Klein. Ein besonderes Südtirol-Erlebnis, nicht nur, wenn die Sonne einmal nicht lacht. Der Saisonstart 2013 ist ganz der Neuzeit gewidmet. „Urlaub 2.0“ lautet der Titel der aktuellen Sonderausstellung, die sich mit dem Wandel im Tourismus beschäftigt und die vergangenen 10 Jahre 2003 bis 2013 in den Mittelpunkt stellt.

 

Sehnsucht nach Meran im Sommer

Der deutsche Arzt und Dichter Gottfried Benn beschreibt die Sehnsucht nach Sonne, Licht und Blüten in seinem „Brief nach Meran“ mit liebevollen und zugleich treffenden Worten: „Blüht nicht zu früh, ach blüht erst, wenn ich komme, dann sprüht erst euer Meer und euren Schaum, Mandeln, Forsythien, unzerspaltene  Sonne – dem Tal den Schimmer und dem Ich den Traum…“
Jetzt mitten im Juni, wenn Merans Sommer ins Land zieht,  lässt es sich gerne zurückblicken, oder bereits Vorfreude sammeln, auf den Frühling in Meran.  Reizvoll war er wieder, ein wohltuendes Geschenk für die Sinne. Einerseits die schneebedeckten Dreitausender der Texelgruppe, welche die kalten Nordwinde draußen bleiben lassen; andererseits das herzerfrischende Fest der blühenden Natur mit Magnolien, Forsythien und Mandeln.
Und weil sich die Natur, ob des mediterranen Klimas,  hier so leicht tut, versammelt sich in Meran, „die ganze Welt in einem Garten“. Neben Wald- und Sonnengärten, lassen sich sogar Teeplantagen, Reisterrassen und der nördlichste Olivenhain Italiens bewundern. Urlaub in Meran ohne den Besuch der „Gärten von Schloss Trauttmansdorff“, ließe eine wahre Attraktion vermissen.